

Gesamtinhalt Copyright © 2009-10, Steigerwald EDV™
Verlag, alle Rechte vorbehalten
| 
 Die
  Mark Brandenburg
  Kulmbach 
 Die
  Mark Brandenburg
  Bayreuth 
 Grafen
  von Castell | Die Auswirkungen der Bauernkriege Angeregt durch die Lehren der Reformation
  versuchten die Bauern am Anfang des 16. Jahrhunderts ihre alten Rechte und
  Möglichkeiten, welche durch die Ausweitung der Landesherrschaft beschnitten
  wurden, mit Gewalt wiederherzustellen. 
  Es kam zu Aufständen, von denen der bedeutendste der Große Bauernkrieg
  war, der von 1522 bis 1525 dauerte.  Im Verlauf der Aufstände kam es zu
  Plünderungen von Dörfern, Klöstern, Schlössern und Kirchen.  Sie endeten mit dem blutigen Sieg der
  Fürsten und dem grausamen Gericht über hunderttausende Bauern, die
  erschlagen, gehängt oder verbrannt wurden. In seinem Heimatbuch schreibt Erhard Wolf: "Dieser Bauernkrieg, an welchem sich auch
  Bauern aus unserer Gegend beteiligten, ging an unserer Heimat nicht spurlos
  vorbei.   Am Montag nach Walpurgi, also
  Anfang Mai 1525 zogen die Bauern mit einem Pflugrädchen auf ihrer Fahne von
  Gutenstetten her das Steinachtal hinauf gegen das Kloster Münchsteinach.  Die Klosterinsassen wehrten sich
  verzweifelt und sogar der Abt griff in den Kampf mit ein, indem er u. a.
  seine Bienenkörbe auf die anstürmenden Bauern hinab warf.  Der Abt wurde gefangen genommen und nach
  Markt Bibart gebracht.  Die Bauern
  müssen wie die Wilden im Kloster gehaust haben; denn sie zerrissen und
  vernichteten die Lehens- und Zinsbücher und plünderten das Kloster". Der Bauernkrieg verstärkte die Stellung der
  Markgrafen gegenüber dem Kloster Münchsteinach.  Für das Heer, das die
  Bauern bekämpfte, musste das Kloster musste Lebensmittel liefern und Geld
  bezahlen.  Das rettete das Kloster
  nicht.  1529 verließ der letzte Abt das
  teilweise zerstörte Kloster.  Der
  Markgraf richtete in Münchsteinach die Klosterverwaltung neu als Unterstelle
  der Landeshauptmannschaft Neustadt/Aisch. 
  Zum Verwaltungsbezirk des Klosteramts gehörten Münchsteinach,
  Mittelsteinach, Pirkachshof, Abtsgreuth, Alterhausen, Roßbach, Höfen, Haag,
  Kleinsteinach, Schornweisach, Gutenstetten und Baudenbach. Bei der Zerstörung des Klosters wurden alle
  Urkunden und schriftlichen Aufzeichnungen vernichtet.  Deshalb kann man nicht feststellen, wann
  diese Dörfer bzw. einzelne Hofbesitzer in diesen Orten Klosteruntertanen
  wurden.  In Altershausen wurden 13
  Güter geplündert.  Ob Altershäuser
  Bauern am Bauernkrieg beteiligt wurden ist nicht dokumentiert. Nach der Niederschlagung der Bauern bekam
  Markgraf Kasimir von Ansbach seine Rache. 
  Viele Bauern wurden enthauptet. 
  Anderen wurden die Finger abgeschnitten.  In Neustadt ließ er 18 Bürger und Bauern
  enthaupten. 
                                                                                 Public
  Domain Markgraf Kasimir von
  Bayreuth-Kulmbach Die meisten Bauernhöfe im Altershäuser Raum
  wurden geplündert oder sogar niedergebrannt waren.  Trotzdem musste jeder Hofbesitzer in den
  zum Kloster gehörigen Dörfern bis 1538 jährlich vier Gulden Brandsteuer
  bezahlen.  Aber nach diesen unruhigen
  Zeiten stabilisierte sich die politische Lage im Altershäuser Raum. In seinem Buch erzählt Dr. Max Dollner folgendes: "Später ist Altershausen an die Markgrafen
  gekommen und hat anscheinend im Jahre 1553 die Verheerungen des bundesständischen
  Krieges über sich ergehen lassen müssen und seine von katholischen Zeiten her kleine Kapelle eingebüßt.  Es hat diese wieder aufgebaut und die
  Pfarrei von Burghaslach zog Kapelle und Dorf zu seiner Kirche.  Der Autor des 19. Jahrhunderts G.L. Lehnes
  vermutet, dass dies auch das ursprüngliche Verhältnis gewesen sei
  (Geschichtliche Nachrichten von Münchsteinach S. 169).  Nach der Einäscherung der Kirche hielten
  sich die Altershäuser und Kienfelder nach dem Taufregister von 1580 und dem
  Kopulationsregister bis 1596 nach Schornweisach, bis vielleicht ein neuer
  Pfarrer sein Recht wieder gelten machte". 1604 erscheint das Dorf als Allershausen im bayreuthischen Fraischbuch.  Die Herrschaft
  Brandenburg hat hier 17 Untertanen, die Cent bis an Weisach, das übrige nach
  Haslach". 
                                                                                    Public
  Domain Martin Luther.  Gemälde von Lucas Cranach Die Reformation Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine 95
  Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg an. 
  Damit wurde die Reformation eingeleitet, die sich über ganz
  Deutschland ausbreitete. Erhard Wolf schreibt:  "Wenn wir aussagen wollen, wann die
  Lehre Luthers in Altershausen eingeführt wurde, müssen wir zunächst daran
  erinnern, dass unser Gotteshaus eine Tochterkirche der Burghaslacher Kirche
  war und somit genau wie diese unter dem Patronat der Grafen zu Gestell stand,
  die dieses gemeinsam mit ihren Lehensleuten, den Reichsfreiherrn von
  Vestenberg wahrnahmen.  Beide setzten
  gemeinsam den Burghaslacher Pfarrer und seinen Kaplan, die euch in
  Altersheimen den Gottesdienst hielten, in ihr Amt ein.  Aus diesem Grund ist für uns die Einführung
  der Reformation in der Grafschaft Castell von Bedeutung.  Während in der Markgrafschaft Ansbach schon
  1529 alle katholischen Pfarrer durch evangelische ersetzt wurden, dürfte es
  in der Grafschaft Castell etwas länger gedauert haben.  Die bisher vertretene Ansicht, die Reformation
  habe dadurch, dass die Herren in Vestenberg und ihre Lehensherrn, die Grafen zu
  Castell, die lutherische Lehre annahmen und ihre Untertanen ihnen ohne
  weiteres folgten, kampflos ihren Einzug in Burghaslach gehalten, ist
  unzutreffend.  Im Gegenteil lässt sich
  nachweisen, dass sie erst nach harten und langwierigen Kämpfen den Sieg errang". In der Pfarrbeschreibung Burghaslach (Pfarrarchiv
  Burghaslach) kann man lesen, dass in den Kanzleien zu Breitenlohe und
  Burghaslach, die alle pfarrlichen
  Dokumente durchgesehen, konnte schon 1628 niemand mehr etwas genaues
  sagen, wann der Wechsel zur evangelischen Kirche stattfand, sondern
  vermutete, dass die jetzige dieser Ort
  bräuchliche lutherische Lehre noch vor dem Passauer Vertrag (1552) in esse gewesen. Erhard Wolf schreibt, "Es steht fest, dass
  das Kirchenwesen in Burghaslach nicht nur von der Reformation in der
  Grafschaft Castell beeinflusst wurde, sondern mindestens im gleichen Maße von
  den Herren von Vestenberg, und zwar von Hans Friedrich, dem evangelisch
  gesinnten Herrn von Burghaslach, der 1530, zusammen mit dem Markgrafen von
  Ansbach zum Reichstag nach Augsburg zog, und seinem Vetter Kunz Christoph in
  Breitenlohe bestimmt wurde, Ein im Kanzleiarchiv zu Castell befindliches Lehnbuch über die Pfarr Burck Haslach,
  renoviert und angefangen 1615 enthält ein Verzeichnis der lutherischen Prediger in der Pfarr Burck Haslach.  Darin wird als erster evangelischer Pfarrer
  im Jahre 1530 Pancratius Neundörfer angeführt.  Die katholischen Vestenberger zu Breitenlohe
  suchten, die evangelische Lehre auf jede erdenkliche Weise wieder zu verdrängen
  und scheuten selbst vor Gewalttaten nicht zurück.  So drang z. B. 1563 Kunz Christoph von
  Vestenberg in die Burghaslacher Kirche ein, ließ einen Meßpfaffen von Iphofen kommen und eine Messe dort lesen.  Ein andermal versuchte er die Anstellung eines
  evangelischen Pfarrers in Burghaslach dadurch zu verhindern, dass er ihm die
  Frühmeßgüter, die er zu verleihen sich anmaßte und ohne die nach seiner
  Meinung ein gelehrter Mann von seinem Pfarreinkommen nicht leben konnte,
  verweigerte. Ein Jahrhundert dauerten diese Kämpfe.  Dass sich die evangelische Lehre
  schließlich doch behaupten und durchsetzen konnte, ist hauptsächlich den
  Grafen zu Castell zu verdanken, die die evangelischen Pfarrer in ihrem Kampf
  gegen die Herren von Vestenberg unterstützten". Die Altershäuser Kirche wurde Mitte oder spät im
  16. Jahrhundert durchgreifend renoviert. 
  Die Gotteshausrechnung von Walpurgi 1589 enthält Ausgaben für
  Reparaturen.  Die Kirchweih fand damals
  noch am Kiliani, am 8. Juli, statt. Der 30-jährige Krieg (1618-1648) Der 30-jährige Krieg galt lange als die
  schlimmste Katastrophe der deutschen Geschichte.  Anfangs erschien er als Religionskrieg, bei
  dem sich oberflächig gesehen zwei Kriegsparteien, die protestantischen und
  katholischen Seiten, gegenüberstanden, und in den sich später Schweden und
  Frankreich auf protestantischer und Spanien und Österreich auf katholischer
  Seite einmischten und ihn dadurch zum europäischen Krieg auf deutschem
  Territorium machten.  Am Ende ging es
  nur um Macht und Einfluss mit allen Mitteln. Dieser Krieg war gekennzeichnet durch verheerende
  Plünderungen, Zerstörungen und Gewalttaten, durch den Verfall der Moral und
  Sitte in Deutschland, durch Krankheit und Elend wegen der Pest.  Er schuf nur Probleme und löste keine.  Ein Zeitzeuge brachte dieses Elend auf die
  Formel: Die drei Geißeln der
  Menschheit: Hunger, Pest und Krieg! Erst relativ spät bekam Altershausen die Auswirkungen des 30-jährigen Krieges direkt zu
  spüren.  Laut Erhard Wolf: "Wenn auch in unserem Gebiet, im Gegensatz zu
  Nürnberg, in keinem der vier Hauptabschnitte diesen Krieges jemals eine
  Schlacht ausgetragen wurde, so hatte die Bevölkerung doch sehr unter den
  Einquartierungen der durchziehenden Truppen und in späteren Jahren unter den
  führerlos plündernden und mordenden Soldatenhaufen und vor allen durch die
  Seuchen und Epidemien zu leiden, Einen leichten Vorgeschmack dieses Krieges
  erhielten unsere Vorfahren als erstmals am 2.7.1622 etwa 9.000 Kosaken
  (leichte Reiter) von Böhmen kommend, nach Westen zogen, um den kaiserlichen
  Feldherrn Tilly bei der Verfolgung des Mansfeldischen Heeres zu
  unterstützen.  Sie ritten auf der
  Hochstraße Rauschenberg-Altebersbach (im 30-jährigen Krieg völlig zerstört!)
  - Weihersmühle - Roßbach und weiter nach Markt Bibart.  Die Kosaken beschafften sich bei ihrem
  Durchzug ihre Nahrungsmittel.  Sie
  trieben u. a. dem Besitzer des Pirkachshofs (bei Neuebersbach) sein Vieh
  fort". 
                                                                                      Public
  Domain Der katholische General
  Johann Tserclaes Tilly "Am 20. September 1627 überfielen etwa 2.000
  kaiserliches Kriegsvolk Baudenbach und hausten dort wie die Wilden.  Ferner plünderten sie Ullstadt, Langenfeld,
  Sugenheim, Burghaslach, Breitenlohe, Gleißenberg und Obersteinbach. Das waren
  alles Orte, die evangelischen Adeligen gehörten, Die Schweden kamen am 16. Oktober 1630 von
  Würzburg nach Neustadt, wo sie drei Tage blieben, sich dann aber wieder nach
  Würzburg zurückzogen". Das evangelische Heer des Schwedenkönigs Gustav
  Adolfs und das katholische kaiserliche Heer unter Wallenstein standen sich
  1632 mehrere Wochen gegenüber.  Die
  Nürnberger verpflegten die schwedischen Truppen mit ihren Lagern im
  Nürnberger Raum.  Die kaiserlichen
  Soldaten lagerten auf der Alten Veste
  bei Zirndorf.  Darunter waren 10.000
  Kroaten unter Graf Isolani, die am 8.7.1632 Neustadt/Aisch plünderte und von
  den 217 Wohngebäuden der Stadt 137 niederbrannte. 
                                                                                      Public
  Domain Der protestantische
  Schwedenkönig und General Gustav Adolf II Gustav Adolf II starb am 16.11.1632.  Nach dem Abzug der Schweden 1632
  plünderten. brandschatzten und mordeten die Kroaten überall in der Gegend um
  Altershausen.  1633 wurde der
  Abtsgreuther Schmied Wenzeslaus Paz von den Kroaten getötet.  Plündernde Soldaten erschossen auch den
  Münchsteinacher Pfarrer. Die Pfarrei Burghaslach blieb von 1633 bis 1639
  unbesetzt. 1634 plünderten umherstreifende Soldaten aus
  Forchheim, die häufig nach Schornweisach kamen, Neustadt/Aisch und erschlugen
  einen Großteil der verbliebenen Bevölkerung. 
  Räuberbanden durchstreiften den Steinachgrund, verwüsteten alle Dörfer
  und erbrachen Tor und Torhaus des Klosters Münchsteinach und raubten Hab und
  Gut der Bevölkerung, die sich dorthin geflüchtet hatte.  Am Anfang 1647 wurden die Dörfer in der
  Gegend um Altershausen zum letzten Mal angegriffen. In der Burghaslacher Matrikel steht, dass
  Altershausen unbewohnt war aber nicht genau wann.  Aber es steht auch, dass der Burghaslacher
  Pfarrer am 18. November 1631 eine Trauung in Altershausen hielt.  In den Gotteshausrechnungen steht auch,
  dass der Burghaslacher Pfarrer 1632 die Kirchweihpredigt in Altershausen
  hielt. Der 11. April 1645 war wieder ein tragischer Tag
  in Altershausen.  Laut Erhard Wolfs
  Buch zündete "ein leichtfertiger
  junger Mensch bei Tragelhöchstadt seine verödete, mit langem Schilf
  bewachsene Wiesen, um sie abzubrennen. 
  Das Feuer breitete sich schnell auf andere Wiesen und den
  nahegelegenen Wald au.  Es entstand ein
  riesiges Flammenmeer, das die Ortschaften Dutendorf, sechs km vom
  ursprünglichen Brandherd entfernt und Winterbach in Schutt und Asche
  versinken ließ. Kurz bevor die Feuersbrunst Kleinweisach
  erreichte, sprang der Wind um und trieb die Flammen Richtung
  Altershausen.  Hier wurde die Kirche
  und das gantze Dorf ein Raub der
  Flammen.  Die Hitze, die durch den
  Brand entstand, muss enorm gewesen sein, da die Glocken schmolzen und später
  nur noch einige Stücke aus den Trümmern gezogen wurden". < Zurück zum
  Index     Nächste Seite > |