Geschichte von Altershausen

 

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Frühe Geschichte:

 

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·                30jähriger Krieg  Salzburger Exulanten  Politischer Umbruch (18. Jh.)

 

·                Napoleon zum Königreich Bayern

 

 

Sagen, Legenden und Geschichten:

 

·                Sagen und Legenden  Das große Unwetter  Ruchloser Mord

 

·                Der Hömann  Die Spinnerei

 

 

Die weitere Geschichte:

 

·                Weltkriege  Dorfleben nach dem Krieg  Kirchweihbrauch

 

·                Ende des 20. Jahrhunderts  Das neue Jahrhundert  Zeittafel

·                Literaturverzeichnis

 

 

 

Chronik:

 

Eine Chronik über Altershausen - diese Idee kam uns, dem Jugendclub, während der Vorbereitungen der Bilderausstellung zum Dorffest 1993. Aus diesem zum Teil alten Bildmaterial müsste doch mehr zu machen sein? Vielleicht ein Buch, in dem die schönsten Motive zusammengefasst werden. Aber nur Bilder? Nein, das erschien uns zu einseitig, so dass die Idee entstand, eine umfassende Chronik über Altershausen zu schreiben, welche von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert reicht.

 

Am Anfang erschien uns dieses Unternehmen leicht realisierbar, erst nach der ersten Besprechung, wie die Chronik aussehen sollte, wurden uns die Schwierigkeiten bewusst. Material über Altershausen war nicht leicht zu finden. Es bedurfte großer Anstrengungen und Mühen und weiter Fahrten zu den verschieden Ämtern, Archiven und Personen, die Fakten und Daten über Altershausen kannten und besaßen.
Nach einem Jahr liegt nun das Werk vor Ihnen. Wir hoffen, dass Sie unsere Arbeit ansprechend finden, betonen aber gleich, dass wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, da die Zeit einfach nicht ausreichte, um wirklich alles über die Geschichte Altershausens herauszufinden. Wir sind auch keine Historiker, die detailgenau die zum Teil nicht eindeutigen und verwirrenden Daten über die bewegte Ortsgeschichte genausten durchschauen.

 

Die Chronik von Altershausen ist zum großen Teil spannend und abwechslungsreich. Sie bietet immer wieder Gelegenheit zum schmökern. Wir wünschen Ihnen deshalb nun viel Spaß beim durchlesen des Buches.

 

An dieser Stelle möchten wir uns, der Jugendclub, bei den Leuten bedanken, die uns bei der Bereitstellung des Bild- und Textmaterials, ohne die dieses Buch niemals geschrieben worden wäre, hilfreich zur Seite standen. Dank gebührt auch Pfarrer Nösner und Bürgermeister Riedel für ihre Widmungen, der Gemeinde Münchsteinach für die großzügige finanzielle Unterstützung, Dekan Schmidt für sein Geleitwort und seine Anregungen bezüglich der Gestaltung des Buches. Des Weiteren möchten wir in der gleichen Weise für die Unterstützung vieler Altershäuser Bürger und Bürgerinnen danken, die uns ihr uneigennütziges Engagement seit der Gründung des Jugendclubs immer wieder zukommen ließen.
Wir hoffen, dass dieses Buch einen Beitrag leistet, das Verständnis zwischen Alt und Jung zu fördern und zu beweisen, dass sich auch unsere Generation mit der Dorfgemeinschaft verbunden fühlt.

 

Holger Faust, Thomas Jordan, Stefan Jordan und Volker Meyer
im Namen des Jugendclubs Altershausen.

 

 

 

Über  die Entstehung von Altershausen:

 

Es fällt schwer das genaue Jahr der Entstehung Altershausens festzulegen. Der alte Name, Altolveshusen, gibt Anlass zu der Vermutung, dass es nach seinem Gründer Altolf oder Althold genannt wurde. Übersetzt bedeutet der Name also ''die Häuser des A.'', wobei sich die Endung ''husen'' auf den Plural von ''-häuser'' bezieht. Diese Endung findet sich bereits im 9. Jahrhundert in Dorfnamen für unserer Gegend. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Gründung Altershausens in dieses Jahrhundert fällt.

 

Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Altolveshusen findet sich in einer Urkunde des Hochstifts Bamberg vom 6. August 1096. Darin wird ein Adeliger mit dem Namen Diepreht de Altolveshusen neben anderen Adeligen im Zusammenhang mit einem Gütertauschgeschäft, welcher der Bischof von Bamberg tätigte, aufgeführt.

 

Dieser Diepreht oder Dietbrecht findet sich in den nächsten Jahren noch öfters, leider wiederum nur als Zeuge in Urkunden des Bischofs von Bamberg. Der letzte schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahre 1130. Wie aus diesen Quellen ersichtlich ist, muss es sich bei Diepreht de Altolveshusen um ein in oder um Altershausen ansässiges Adelsgeschlecht gehandelt haben. Dieses Geschlecht gab unserem Dorf mit großer Wahrscheinlichkeit seinen Namen, da sich zu dieser Zeit auch noch andere Ritter im Steigerwald niederließen.

 

Ein anderer Nachweis findet sich im Jahre 1125. Darin wird beschrieben, wie an der Stelle der heutigen Siedlungen Graf Altolf von Castell mehrere "Husen", dass heißt Häuser, erbauen ließ. Danach ist dies als erster Nachweis zu interpretieren, dass Altershausen bewohnt war. Vielleicht ist dieses Jahr auch erst das Entstehungsjahr von Altershausen, so dass Altolveshusen nach dem Grafen von Castell benannt wurde. Aus dieser Quelle wird aber nicht ersichtlich, ob es in Altershausen schon zuvor die ersten Bewohner gab.

 

Um exakt festlegen zu können, wann Altershausen gegründet wurde, fehlt es an der genauen Urkunde. Die wahrscheinlichste Theorie dürfte sein, dass bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1096 sich in Altershausen die ersten Bewohner befanden. Allerdings kann dies nicht mit absoluter Sicherheit bewiesen werden. Darum dürfte es immer ein Rätsel bleiben, wie alt unser Dorf wirklich ist.

 

 

 

Der weitere geschichtliche Verlauf:

 

Der weitere Verlauf der Geschichte Altershausens liegt in den nächsten Jahren weitgehend im Dunklen. Es findet sich kein bedeutender Nachweis über unser Dorf. Allerdings ist erwiesen, dass das Kloster Münchsteinach mehrere Lehen, d.h. Nutzungsrechte an Landgütern, hier besaß. Altershausen war ursprünglich zum Teil auch ein ritterschaftlicher Ort. Von 1317 bis 1412 besaßen die Herren von Vestenberg und Hohenlohe mehrere Lehen, die von 1412 an castell`sches Lehen derer von Vestenberg wurden. Es gab in unserem Ort also zwei Grundherrschaften.

 

Erst im Jahre 1407 findet sich in einem Salbuch ein kurzer Eintrag über Altenhausen, wie das Dorf nun hieß. Knapp 100 Jahre später findet sich die erste bedeutende Nachricht über unseren Ort. In dem Buch Beschreibung des Nürnberger Umlandes, welches zwischen 1502 und 1506 verfasst wurde, heißt es über Altershausen: ''Item Altershausen ist markgreffisch und freyisch spennig''. Danach ist also die Hochgerichtsbarkeit, welche zur damaligen Zeit Fraisch genannt wurde, ''spennig''. D.h. der Markgraf von Kulmbach und die Herren von Vestenberg stritten sich um die Gerichtsherrschaft von Altershausen.

 

Schon aus dieser Quelle wird ersichtlich, wie strittig die politische Zugehörigkeit von Altershausen war. Die Dorf und Gemeindeherrschaft wurde vom Kloster Münchsteinach, später nach der Auflösung des Klosters vom markgräflichen Klosteramt ausgeübt. Die Gerichtsherrschaft war strittig zwischen der Markgrafschaft Kulmbach und den Casteller Grafen.

 

 

 

Die Auswirkungen der Bauernkriege

 

Angeregt durch die Lehren der Reformation versuchten die Bauern am Anfang des 16. Jahrhunderts ihre alten Rechte und Möglichkeiten, welche durch die Ausweitung der Landesherrschaft beschnitten wurden, mit Gewalt wiederherzustellen. Es kam zu Aufständen, von denen der bedeutendste der Große Bauernkrieg war, der von 1522 bis 1525 dauerte. Im Verlauf der Aufstände kam es zu Plünderungen von Dörfern, Klöstern, Schlössern und Kirchen. Sie endeten mit dem blutigen Sieg der Fürsten und dem grausamen Gericht über hunderttausend Bauern, die erschlagen, gehängt oder verbrannt wurden.

Es gibt keine Aufzeichnungen, ob Bauern aus Altershausen an diesen Kriegen beteiligt waren. Allerdings wurden viele Dörfer, sowie jedes Schloss und Kloster in unserer Gegend durch aufständische Bauern ausgeplündert, abgebrannt oder ausgeraubt. Besonders schwer traf es das Benediktinerkloster in Münchsteinach. Dort wurde alles lebende oder tote Inventar geplündert, alle Aufzeichnungen und Urkunden verbrannt.

 

Es kann aber mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass auch Bauern aus Altershausen an den Plünderungen beteiligt waren, da nach der Niederschlagung des Aufstandes alle Einwohner Altershausens eine Brandsteuer zu entrichten hatten - als Strafe für die Plünderung der Klosterabtei. Auch sollen nach mündlichen Überlieferungen zwanzig Bauern aus unserer Gegend in Münchsteinach wegen ihrer Teilnahme an der Plünderung gehängt worden sein.

 

Die Benediktinerabtei in Münchsteinach wurde nach ihrer Plünderung aufgelöst und nicht mehr neu besetzt. Somit übernahmen ab 1529 die Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach die direkte Rechtsnachfolge in Altershausen, welche zuvor die Klosterabtei innehatte und setzten einen Amtsvogt für das Kloster ein, der sich auch um die Belange der Altershäuser kümmerte.

 

Nach diesen unruhigen Zeiten stabilisierte sich die politische Lage für unsere Ortschaft. Es fanden keine nennenswerten und bedeutsamen geschichtlichen Ereignisse statt, die Auswirkungen für unser Dorf hatten, so dass es Kraft schöpfen konnte für das schwärzeste Kapitel in der Ortschronik.

 

 

 

Der Dreißigjährige Krieg

 

Der Dreißigjährige Krieg galt lange als die schlimmste Katastrophe der deutschen Geschichte. Anfangs erschien er als Religionskrieg, bei dem sich oberflächig gesehen zwei Kriegsparteien, die protestantische und katholische Seite, gegenüberstanden, und in den sich später Schweden und Frankreich auf protestantischer und Spanien und Österreich auf katholischer Seite einmischten und ihn dadurch zum europäischen Krieg auf deutschem Territorium machten. Am Ende ging es nur um Macht und Einfluss mit allen Mitteln.

 

Dieser Krieg war gekennzeichnet durch verheerende Plünderungen, Zerstörungen und Gewalttaten, durch den Verfall der Moral und Sitte in Deutschland, durch Krankheit und Elend wegen der Pest. Er schuf nur Probleme und löste keine. Ein Zeitzeuge brachte dieses Elend auf die Formel: ''Die drei Geißeln der Menschheit: Hunger, Pest und Krieg!''

 

Ausgelöst 1618 durch den Prager Fenstersturz endete der Dreißigjährige Krieg mit dem Westfälischen Frieden 1648.

 

Erst relativ spät bekam Altershausen die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges direkt zu spüren. 1622 zogen kaiserliche Reitertruppen in der Stärke von 9500 Mann nahe an unserem Dorf auf der Hochstraße von Rauschenberg über Altebersbach nach Roßbach vorbei und plünderten dabei den Pirkachshof. Fünf Jahre später, 1627, waren wiederum kaiserliche Truppen an Plünderungen in unsere Gegend schuld und fielen über die Ortschaften Gleißenberg, Burghaslach und Obersteinbach her. 1632 zogen die Schweden aus Nürnberg ab und marschierten durch unsere Gegend. Zudem sprengten Truppen aus Kroatien nach Taschendorf, plünderten und brannten die Ortschaft nieder.

 

In diesem Jahr wurde auch die Pest in unser Dorf gebracht, vermutlich durch kaiserliche Truppen. Die Bewohner von Altershausen starben fast alle an ihr. Ab 1634 wird unser Dorf in den Aufzeichnungen als unbewohnt geführt, was aber nicht den Tatsachen entsprach, da nach dem Ende des Krieges relativ schnell wieder das Leben in die Ortschaft zurückkam und die Besiedelung rasch vorwärtsging. Es fanden vermutlich einige Altershäuser, die natürlich Ortskundige waren, mit etwas Vieh Zuflucht in den ausgedehnten Wäldern rund um Altershausen .

 

Ob Altershausen während des Krieges Opfer von Plünderungen war, findet keine urkundliche Erwähnung. Es findet sich auch nichts über Todesopfer unter den Bewohnern durch Gewalteinwirkung. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde unser Ort dennoch von Kriegstruppen heimgesucht, da z.B. Hombeer 1630 und Abstgreuth 1633 ausgeplündert wurden.

 

Die schlimmste Katastrophe, die Altershausen während der Kriegsjahre heimsuchte, war die große Feuersbrunst im April 1645. Aus Berichten geht hervor, dass der Brand durch den ''Leichtsinn eines jungen Mannes aus Uehlfeld'' entfacht wurde, eine andere Quelle gibt einem Hirten aus Tragelhöchstadt die Schuld, der seine verwilderten Weiden niederbrannte und die Kontrolle verlor. Das Feuer breitete sich in Windeseile aus und stieß bis Dutendorf vor, welches in Schutt und Asche gelegt wurde. Kurz vor Kleinweisach änderte das Feuer seine Richtung, da der Wind umsprang und ging auf Altershausen zu. Unser Ort wurde das Opfer des Flammenmeeres und brannte bis auf das letzte Haus nieder. Auch die Kirche musste daran glauben, sogar die Kirchenglocken schmolzen durch die Hitzeentwicklung.
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges brauchte Altershausen einige Jahrzehnte, um sich von dieser Katastrophe zu erholen. Erst 1674, fast 30 Jahre nach dem Krieg, findet sich wieder eine Nachricht über Altershausen. Demnach hatte unser Ort in diesem Jahr bereits wieder 11 Einwohner.

 

Im Jahre 1681 findet sich im Cent-Buch Burghaslach, welches die Abgaben der einzelnen Pfarreibesitze verzeichnet, eine Bemerkung über unser Dorf, in der es heißt: ''Dieses Dorf gehöret mit allen Unterthanen nach Kloster Münchsteinach, außer ihrer zwen, welche der Pfarrei Burghaslach zustehen, davon der eine Andreas Kern über dem Wasser, also auf marggräflichen Seiten lieget, der andere aber Wolf Claußner, der diesseits des Baches wohnet.''

 

Demnach verlief direkt durch Altershausen die Grenze zwischen der Grafschaft Castell und der Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth. Als Grenzlinie diente die Weisach.

 

 

 

Von den Exulanten aus Salzburg

 

Bereits in den Jahren 1640-1660, der schweren Zeit des Wiederaufbaus während und nach dem Dreißigjährigen Krieg, ließen sich die ersten Emigranten aus Österreich, die wegen ihres protestantischen Glaubens aus ihrer Heimat vertrieben wurden, in unsrer Gegend nieder. Sie besiedelten die verlassenen Höfe und hatten maßgeblich Anteil am schnellen Aufbau der Dörfer. Die Kirchenbücher geben darüber nur sehr lückenhaft Auskunft.

 

Erst im August 1732 wird von mehreren Familien aus dem Erzbistum Salzburg berichtet, die sich bei uns in Altershausen niederließen. Sie wurden wegen ihres evangelischen Glaubens aus ihrer Heimat vertrieben. Diese Exulanten, wie sie in den Kirchenbüchern bezeichnet werden, hatten maßgeblich daran Anteil, dass Altershausen schnell wieder zu einer blühenden Gemeinde wurde.
Viele bis heute überaus häufig anzutreffenden Familiennamen beziehen sich auf jene Auswanderer aus Österreich, die sich damals bei uns niederließen. Wohl fast alle Familien in unsere Gegend zählen Exulanten unter ihre Vorfahren. Viele Nachkommen dieser Emigranten nahmen großen Einfluss auf das wirtschaftliche und kirchliche Leben in unserem Ort. Sie treten später z.B. als Kirchenpfleger oder Gastwirte auf.

 

 

 

Zeit des politischen Umbruchs

 

Deutschland war damals geprägt durch eine territoriale Zersplitterung in viele Kleinstaaten. Es glich auf der politischen Landkarte eher einem ''Fleckerlteppich'' als einer zusammengehörenden Nation. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es in Deutschland mit dem Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht zu einer Umgestaltung der politischen Macht. Die vielen kleinen Staaten standen von nun ab unter dem Einfluss der beiden konkurrierenden Großmächte Österreich und Preußen. Dieser Dualismus war für die nächste Zukunft der entscheidende politische Faktor.

 

Altershausen bekam von diesen Umwälzungen relativ wenig zu spüren. 1792 gab es 22 selbständige Anwesen, 1 Mühle und 3 Schmieden in unserer Ortschaft. Erst im Jahre 1792 wurde auch unser Dorf von den geschichtlichen Ereignissen überrollt. In diesem Jahr fand die französische Revolution statt. Preußen und Österreich versuchten nun, ihren Einfluss auszubauen und die junge französische Republik in den Koalitionskriegen niederzuwerfen, was allerdings kläglich misslang.

 

1794 versuchte Österreich allein mit einer Schar königstreuer Soldaten Frankreich zu bezwingen, wobei die Truppen aber von Frankreich wieder geschlagen wurden und über den Rhein Richtung Österreich zogen. Dabei kamen Teile der königstreuen Franzosen mit vielen Verwundeten auch durch unsere Gegend. Pfarrer Buchrucker, der damaligen Geistliche in Kleinweisach, (mehr zu ihm in der Kirchenchronik) war gerade in Richtung Altershausen unterwegs, um den Gottesdienst abzuhalten. Als er die Steige herunterkam, rasteten dort mehrere Wagen mit verwundeten Franzosen. Er sprach sie in ihrer Muttersprache an, unterhielt sich mit ihnen über ihr Schicksal und hielt noch eine Feldpredigt in französischer Sprache ab. Die Franzosen nahmen diese Worte dankend an. Als sie wieder weiterzogen, erzählten sie noch in weiter Entfernung, dass ein Geistlicher an einem Ort, wo sie es nie für möglich gehalten hätten, ''Worte des Lebens'' zu ihnen in ihrer Sprache predigte.

 

Am 16. Januar 1791 verkaufte der Markgraf Christian Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Bayreuth seine Besitztümer mit allen Rechten an den König von Preußen. Mit diesem Verkauf wird die markgräfliche Seite Altershausens preußisch. Fünf Jahre später, 1796, fällt auch die Grafschaft Castell an Preußen und damit auch die andere Seite unseres Dorfes.

 

Unter preußischer Herrschaft fanden einige wichtige Veränderungen statt. Die Wirtschaft wurde stabilisiert, die Fron- und Leibeigenschaft sowie die Folter abgeschafft, die Verwaltung zentralisiert und das preußische Landesrecht eingeführt. Allerdings brachten die preußischen Verordnungen nicht nur Positives mit sich. Mit dem Dekret zur Abschaffung von Feiertagen kam es 1798 zum Eklat in unserem Dorf (näheres dazu in der Kirchenchronik).

 

Aus den Aufzeichnungen Pfarrer Buchruckers geht hervor, dass um das Jahr 1800 herum jüdische Mitbürger in Altershausen lebten, um die er sich besonders bemühte. Über das weitere Schicksal der jüdischen Bewohner findet sich weder in den Kirchenbüchern noch in der Biographie Buchruckers ein Nachweis, so dass nur angenommen werden kann, dass sie später aus Altershausen wegsiedelten, da ab 1930 mit Sicherheit keine jüdischen Familien in Altershausen mehr wohnten.

 

 

 

Von Napoleon zum Königreich Bayern

 

Als Napoleon 1799 durch seine Erfolge in den Koalitionskriegen an die Macht kam, brachte dies für Europa und besonders für Deutschland eine Umgestaltung in allen Bereichen mit sich. 1805 wurde Österreich endgültig besiegt und zwei Jahre später auch Preußen niedergeworfen. Im Frieden von Tilsit im Juni 1807 verliert Preußen viele seiner Gebiete. Altershausen fällt zusammen mit Bayreuth an Frankreich. Unsere Vorfahren gehörten bis zu den Pariser Verträgen 1810 zur ''Province de Bayreuth''. In diesem Jahr wird Bayreuth dem Königreich Bayern zugesprochen. Unser Ort ist also ab 1810 bayrisch.

 

Ab diesem Jahr kehrten wieder ruhige Zeiten in Altershausen ein. 1813 wurde unser Dorf zusammen mit Schornweisach zu einer Verwaltungseinheit, dass heißt Gemeinde, zusammengelegt. Fünf Jahre später wurde dieser amtliche Beschluss allerdings schon wieder rückgängig gemacht. Nach dem Gemeindeedikt vom 28. Juli 1818 war Altershausen wieder eine selbständige politische Gemeinde. 1823 wurde der Ortsteil Hombeer unserer Gemeinde angegliedert.

 

Ein Jahr später besaß Altershausen 30 Wohngebäude und 205 Einwohner, zum Vergleich: 1950 gab es 37 Wohnungen und 226 Einwohner; 1993 gab es 46 Wohnungen und 243 Einwohner.

 

1823 wird in Abtsgreuth die dortige Schule aufgelöst. Ab diesem Jahr mussten die Abtsgreuther nach Altershausen in die Schule. Es kam zur Gründung des Schulverbandes Altershausen-Abtsgreuth.

 

In einer Hauschronik aus dem Jahr 1856 wird von einem Unwetter berichtet, das sehr heftig gewesen sein muss. Nach mündlichen Überlieferungen soll am Mühlbrunnen ein Ochsengespann hinabgestürzt sein.

 

 

 

Sagen, Legenden und Geschichten

 

Dieses Kapitel widmet sich einigen interessanten Erzählungen, die aber keinen Einfluss auf die Geschichte von Altershausen hatten. Sie fallen oftmals in das Reich der Legende, geben aber Aufschluss über den Aberglauben, der besonders auf dem Land in dieser Zeit weit verbreitet war.

 

 

·                Das große Unwetter

 

Den Anfang bildet aber einen recht reale Erzählung des Schuldieners Johann Hyronimus Linder aus dem Jahre 1748. Er berichtet über ein großes Unwetter. Doch lassen wir ihn selbst zu Worte kommen:

 

'Den 27.2. hatte ich mit meinen Frauen meinen Einzug. Erlebte aber sogleich und in diesem Jahr als den 20. Juni einen totalen Wetterschlag, wobei Kiesel gefallen und so häufig, das man nichts mehr vom Himmel sah. Und erschlug alles Getreide, Heuh, Bäume in die Erde hinein, das es erbarmenswürdig anzusehen war. Und nach Verfließung 10 Tagen danach in Altershausen Nikolaus Dölfels Schneidmühle mehr als ein Malter (Gewichtseinheit) noch Körner gefasst wurden'

 

 

 

·                Der ruchlose Mord

 

Soweit zu Johannes Lindner. Wenden wir uns nun einer Tragödie zu, die wegen ihrer Blutrünstigkeit einiges Aufsehen erregte. Die Tat fand 1770 statt und wurde genausten in den Kirchenbüchern dokumentiert:

 

''Erhard Fuchs, ein aufrichtiger, getreuer, gegen alle Menschen ehrlicher Mann, Bauersmann hier, welcher Donnerstag den 15. März in die Waldung fuhr, um etwas Holz heimzufahren. Da begegnete ihm, etwa um zwei Uhr nachmittags, als seine Tochter (namentlich Catherina) bei ihm war, das große Unglück. Friedrich Bienenstein, ein verruchter Bösewicht, als ein Dieb und Wilderer bekannt, der schlug ihn mit einem Scheit Holz auf den Hinterkopf, das er folglich zu Boden fiel und das aufstehen vergaß. Seine Hirnschale war vollkommen zerschmettert, daraufhin wiederholte er den Schlag zum zweitenmale, um ihn den Garaus zu machen. Nachts darauf gegen ein Uhr verschied er. Am zweiten Tag darauf, von Freiamts wegen, wurde er nach Gutenstetten gebracht, wurde geöffnet und beerdigt allhier, aber die Leichenpredigt wurde am 26. März gehalten, sein Alter 59 Jahre weniger 5 Monate.''

 

Soweit die Kirchenbücher Altershausens.  Im Sterberegister von Kleinweisach findet sich ebenfalls ein Eintrag, der die Details noch genauer schildert und auch Auskunft über das Motiv der Tat gibt:

 

''... Bei der Sektion fand sich, das die Hirnschale, wie auch das Genick, völlig zersplittert waren. Die Gegebenheit zu diesem Unglück war, das jedoch Erhardt Fuchs einen Streit schlichten wollte, den zwei andere Altershäuser mit dem Mörder hatten, indem sie ihn über einen Holzdiebstahl erwischt hatten.''

 

 

 

·                Der Hömann im Schwambachwald

 

Die nächste Geschichte wurde von Lehrer Dürr nach mündlichen Überlieferungen 1909 niedergeschrieben und erzählt von einer sagenhaften Gestalt, die in den Altershäuser Wäldern ihr Unwesen trieb.

 

In der Schwambach geht der Hömann um. Er hält einen gewissen Weg ein; er geht nämlich von der unteren Weißtanne bis herauf zum Brücklein am Weg von Altershausen nach Neuebersbach. Zu Lebzeiten soll er ein Förster gewesen sein.

 

Einmal wurde er gesehen, da hatte er einen roten Rock an und ging die Straße von Altershausen nach Neuebersbach bis zum Weißtannenkreuzweg; dort verschwand er.

 

Als einmal Leute einen Baum frevelten, kam der Hömann ohne Kopf und setzte sich auf den Stamm. Die Leute fingen dennoch an, vom Stamme Stücke abzuschneiden. Der Hömann rückte immer ein Stück nach, bis der Stamm vollends zerschnitten war; dann verschwand er. Holzdiebe, die in der Schwambach einen Baum holen wollten, sahen den Höhmann ohne Kopf an einen Baum gelehnt. Der Schrecken bewog sie zur Umkehr. Ein andermal kam er mit schlürfenden Füßen zu Holzfrevlern, worauf diese Fersengeld gaben.

 

 

·                Die Spinnerei

 

Nach den Erzählungen eines alten Mannes von Altershausen stand dort in der Grüben früher ein Kreuzlein, an das sich folgende Sage knüpfte:

 

Ein Mädchen von Altershausen hatte die Gewohnheit, nach dem benachbarten Kienfeld in den Rocken zu gehen. Ihr Bursche aber wollte das nicht dulden und suchte sie von diesen Gängen abzuhalten. In dieser Absicht zog er einmal ein Hemd über die Kleidung und dachte, so dem Mädchen Furcht einzujagen. Doch das Mädchen schlug mit seinem Spinnrocken, einem Holzstab, um den die zu spinnenden Fasern gewickelt sind, dem Gespenst derart auf den Kopf, dass der Bursche tot am Platze blieb.

 

Auch diese Geschichte wurde von Herrn Dürr 1906 niedergeschrieben. Soweit zu den Erzählungen von Altershausen. Es gäbe bestimmt noch mehr Geschichten, Sagen oder Märchen, dies soll aber nur eine kleine Auswahl sein.

 

 

 

Altershausen im 1. und 2. Weltkrieg

 

Aus der Gemeinde Altershausen wurden im 1. Weltkrieg 37 Männer eingezogen. Davon mussten 3 Männer im Krieg ihr Leben lassen. Im 2. Weltkrieg wurden 55 Soldaten eingezogen, wobei 12 Soldaten das Kriegsende nicht mehr erlebten.

 

Am 16. April 1945 marschierten die Amerikaner in Altershausen ein, nachdem Fritz Mechs aus Abtsgreuth die mit Panzerminen blockierte Straße geräumt hatte. Einige mutige Altershäuser beseitigten die Panzersperren an den Waldengen zwischen Altershausen und Abtsgreuth und am Judenbrunnen. Dennoch sind zwei deutsche Soldaten, als sie sich der amerikanischen Gefangennahme entziehen wollten, am Mühlenwehr von den Amerikanern erschossen worden. Sie fanden in Burghaslach vorübergehend ihre letzte Ruhestätte und wurden zwischenzeitlich nach Berlin umgebettet.

 

(nach: Festschrift 100 Jahre MGV Altershausen-Abtsgreuth; 1984)

 

 

 

Leben und Arbeiten auf dem Dorf

 

Dreschmaschine bei Popp im Hof (jetzt Karl Seydels Anwesen)

 

Eine große Erleichterung in der Landwirtschaft zeigt dieses Bild. Musste sonst im Winter das Getreide mit dem Dreschflegel bearbeitet werden, ging es jetzt wesentlich schneller. Doch der viele Staub, den die Dreschmaschine erzeugte, machte diese Arbeit für die Beteiligten nicht gerade zu einem Vergnügen.

 

Leben und Arbeiten in Altershausen bedeutet auch leben und arbeiten inmitten von Wald und Flur.

 

Einen entscheidenden Anteil an der Änderung des Landschaftsbilds hatte die Flurbereinigung, die 1970 eingeleitet wurde und 1986 ihren endgültigen Abschluss fand. Für insgesamt 2,8 Millionen DM (ohne Dorferneuerung) wurden damals Drainagen verlegt, Wege gebaut und eine Neuverteilung der Äcker zur effektiveren landwirtschaftlichen Nutzung veranlasst.

 

Nicht allein deswegen änderten sich Arbeitsweise und Größe und Art der Maschinen der Bauern erheblich. Der technische Fortschritt in unserem Dorf ließ auch solche Kuriositäten wie das Eisstechen sterben.

 

 

 

Kirchweihbrauch

 

Kerwasamstag - Ficht'n aufrichten

 

Kerwasonntag – Umzug mit Olli Fröhnel am Lenkrad

 

Das Kirchweihfest war früher für viele Altershäuser der Höhepunkt des Jahres. Denn im Gegensatz zu heute hatte man damals als Jugendlicher nicht die Möglichkeit ins Auto einzusteigen und von einer Disco oder Tanzveranstaltung zur Nächsten zu fahren. Daher wurden die Kirchweihfeste im eigenen und in den umliegenden Dörfern immer mit großer Spannung erwartet

 

Eine typische Kirchweih begann, Anfang dieses Jahrhunderts, wie auch heute noch, für viele bereits am Donnerstag mit der Schlachtschüssel in den Wirtshäusern. Freitags und samstags stand Essen und (be)trinken in geselliger Runde auf dem Programm. Am Sonntag besuchte man früh den Gottesdienst und nachmittags wurden die Ortsburschen, mit Musik und eigenen Kerwaliedern begleitet, in den Tanzboden ''naufgspielt'', wo anschließend die Möglichkeit für alle zum Tanzen bestand. Hier ist noch zu erwähnen, daß diese Gelegenheit tatsächlich nur für fast alle galt. Denn sobald die Schornweisacher Burschen auftauchten, die als Raufbolde ebenso bekannt waren wie die Alteshäuser und mit denen man schon ewige Zeiten im Streit lag, wurde die Stimmung explosiv und es kam häufig zu Prügeleien.

 

Ein fast schon in Vergessenheit geratener Brauch folgte am Montag. Die Ortsburschen marschierten, von der Musik begleitet, früh um acht Uhr von Haus zu Haus. Dort gaben sie zum jeweiligen Besitzer passende Kirchweihlieder zum Besten. Dafür erhielten sie Kerwaküchle und Geld, das allerdings für die Musik bestimmt war. Die Burschen bedankten sich darauflün mit dem Vers ''Etz hammer wos kricht' und danken recht schee, und deshalb welmer des anner Johr wieder hergeh''. Dieser Brauch wurde nach dem 2. Weltkrieg durch einen Kirchweihumzug am Sonntag ersetzt. Langsam geriet aber auch diese Tradition immer mehr in Vergessenheit.

 

So kamen 1975 einige Jugendliche auf die Idee, den Brauch des Fichtenaufstellens und des Umzuges wieder aufleben zu lassen. Um diese neugewonnene Kameradschaft das ganze Jahr hindurch aufrechtzuerhalten, wurde der ''Stammtisch Steigerwald Altershausen'' gegründet, der sich wöchentlich im Gasthaus Schlager traf. Der Stammtisch hatte in seiner weiteren Geschichte mit einigen Problemen zu kämpfen, worunter auch das Zusammengehörigkeitsgefühl litt, was sich wiederum auf die Gestaltung der Kirchweihumzüge auswirkte. Nach diesen Auseinandersetzungen reformierten dann jüngere Mitglieder den Verein. In der neuen Satzung hat sich der Stammtisch, jetzt nur noch aus Altershäuser Junggesellen bestehend, zum Ziel gesetzt, dass die Kirchweih den Höhepunkt des Stammtisch-Jahres bildet, an dem die Fichte aufgestellt und der Kirchweihumzug gehalten wird. Das Bestreben des Stammtisches ist es, diese Tradition auch in Zukunft zu bewahren und nicht wieder in Vergessenheit geraten zu lassen.

 

Für aktuelle Kerwaauskunft, hier anklicken

 

 

 

Ende des 20. Jahrhunderts

 

Der nun folgende Abschnitt des Buches soll zeigen, wie sich Altershausen in den letzten 50 Jahren entwickelte.

 

Die größten Veränderungen des Ortsbildes ergaben sich wohl aus der ab 1977 parallel zur Flurbereinigung stattfindenden Dorferneuerung. Aus einem Sonderprogramm des Landes erhielt Altershausen fast eine Million Mark für die Schaffung von Gehwegen, Zufahrten, Brückenumbauten und zur Verbesserung des Dorfbaches aus Gründen des Feuerschutzes. Auch der Bereich um die Kirche mit der Restaurierung der Kirchenmauer und ein Bolz- und Festplatz wurden in Angriff genommen.

 

Angemerkt sei auch, dass heute von den über 40 Häusern im Ortskern (leider) nur noch sieben aus der Zeit vor der Aufnahme der folgenden Bilder stammt. An dieser Stelle soll die ab 1975 neu geschaffene Wochenend- und Neubausiedlung nicht unerwähnt bleiben. Diese entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer stattlichen Größe, so dass es jetzt mehr Häuser in der Siedlung als im eigentlichen Ortskern gibt.

 

Ebenso veränderte sich nicht nur die Ortsansicht, sondern die ganze Struktur unseres Dorfes wesentlich. Zum einen wurde die bis dahin flächenmäßig drittgrößte, selbständige Gemeinde des Landkreises Neustadt an der Aisch am 1. Januar 1972 an Münchsteinach angegliedert. Zum anderen ist das so genannte Bauernsterben auch an Altershausen nicht spurlos vorübergegangen. So sank die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe innerhalb von ca. 30 Jahren um über die Hälfte auf 15 (Tendenz fallend!).

 

Das 20. Jahrhundert in Altershausen endete mit der 100-jährigen Feier der Freiwilligen Feuerwehr.  Für mehr Auskunft, s. die Internetseite der Feuerwehr (hier anklicken).

 

100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Fahnenträger Norbert Stirnweiß

 

 

Das neue Jahrhundert

 

Nach dem 100-jährigen Feuerwehrfest begannen die Arbeitsgruppe Spielplatz unter der Führung von Thomas Jordan and die Gemeinde Münchsteinach zusammen mit Bürgermeisterin Ursula Schenke mit der Planung für einen neuen Spielplatz in Altershausen.

 

Ein Grundstück der Gemeinde hinter der Kirche und dem Friedhof, wo auch früher ein Spielplatz stand, wurde gewählt.  Im Jahre 2003 begann der Bau.  Mitglieder der Arbeitsgruppe und der Freiwilligen Feuerwehr verbrachten mehrere Abende und auch Samstage am Bau bis der Spielplatz fertig war.

 

Im Herbst 2003 wurde der neue Spielplatz vom TÜV genehmigt und von der Gemeinde übernommen eingeweiht.

 

2003:  Harry Müller, links, und Jörg Huber beim Spielplatzbau

 

 

Dass eine neue Kläranlage für Altershausen notwendig war, stand schon 2004 fest.  Offen war die Frage, welche Art einer Kläranlage gebaut werden sollte.  Der Gemeinderat in Münchsteinach entschied sich für eine mechanische Anlage.

 

Altershausen Gemeinderat Fritz Popp und die Altershäuser Bürger Horst Löb und Karl Seydel war nicht mit dieser Entscheidung zufrieden.  Sie sammelten Unterschriften und brachten einen Bürgerentscheid 2005 zur Wahl.

 

Ihr Vorschlag gewann in Altershausen mit etwa 80 % der Stimmzettel, verlor aber gemeindeweit mit 27 Stimmen zu wenig.  Als Folge davon begann der Bau der mechanischen Ablage lt. Entscheidung des Gemeinderats.  Die neue Kläranlage wurde 2006 in Betrieb genommen.

 

Im gleichen Jahr am 3. Oktober, dem Feiertag der deutschen Einheit, gab es einen Tag der offenen Kläranlage unter der Leitung von Bürgermeisterin Schenke.

 

2006:  Die neue Altershäuser Kläranlage

 

 

Chronologische Zeittafel:

 

1096

Erste urkundliche Erwähnung des Namens

1125

Erster Nachweis von Bewohnern

1498

Vermutliche Kirchengründung

1502

Erste bedeutende Notiz in ''Beschreibung des Nürnberger Umlandes''

1548

Entstehung der Waldrechtler

1552

Vermutliche Einführung des evangelischen Glaubens

1589

Erster Nachweis über das Kirchweihfest

1589

Erste umfassende Kirchenrenovierung

1632

Die Pest sucht Altershausen heim

1634

Der Ort gilt als unbewohnt

1645

Waldbrand zerstört Altershausen völlig

1674

Notiz über 11 Einwohner

1687

Castell übernimmt Patronatsherrschaft über unsere Kirche

1701

Wiederaufbau der Kirche

1706

Fertigstellung der neuen Kirche

1730

Erste Orgel

1732

Zuzug von österreichischen Protestanten

1746

Glockenraub

1756

Zerstörung des Kirchturms durch einen Sturm

1765

Altershausen wird Teil der Pfarrei Kleinweisach

1792

Brandenburgische Seite fällt an Preußen

1796

Altershausen fällt ganz unter preußische Herrschaft

1796

Verhaftung Pfarrer Buchruckers

1807

Altershausen fällt unter französische Herrschaft

1810

Altershausen fällt an das Königreich Bayern

1813

Schornweisach und Altershausen bilden Gemeinde

1818

Gemeinde Altershausen ist wiederhergestellt

1823

Ortsteil Hombeer fällt an Altershausen

1823

Schulverband Altershausen-Abtsgreuth

1884

Gründung des MGV Altershausen-Abstgreuth

1900

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr

1945

Einmarsch der Amerikaner am 16. April

1948

Gründung des FC Altershausen

1952

Bau der eigenen Hauswasserversorgung

1952

Glockenweihe

1954

Fahnenweihe des MGV Altershausen-Abtsgreuth

1964

Bau des Leichenhauses

1968

Auflösung der Schule

1970

Beginn der Flurbereinigung

1971

Anfang der Kirchenrenovierung

1972

Auflösung der Gemeinde Altershausen

1975

Gründung des Stammtisches Altershausen; Beginn des Wochenendsiedlungsbaus

1977

Beginn der Dorferneuerung

1978

Offizieller Abschluss der Flurbereinigung und Dorferneuerung

1979

Beendigung der Renovierungsarbeiten

1983

Großbrand im Sägewerk Schönleben

1984

Fest zum 100-jährigen Bestehen des Gesangsvereins

1990

Schulungsraumeinweihung der Feuerwehr; Gründung des Jugendclubs Altershausen

2000

100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Altershausen

2003

Einweihung des neuen Spielplatzes

2006

Inbetriebnahme der neuen Kläranlage

 

 

Literaturverzeichnis

 

·                Geschichtliches auszugweise aus dem Heimatbuch von Herrn Erhard Wolf

·                Benedikt K.: Ein Blick in die Vergangenheit; in: Festschrift 100 Jahre MGV 1984; S. 15 ff

·                Wolf E.: Flächenmäßig drittgrößte Gemeinde; in: FLZ 23.9.1966

·                Schmidt Ch.: In Franken Betrachtet; Rothenburg o. d. Tauber 1990; S. 76 f

·                Großer Tag für kleine Gemeinde; in: FLZ 6.11.1979

·                Lehnes G. L.: Geschichtliche Nachrichten von Riedfeld, Münchsteinach und Birkenfeld; Neustadt a. d. Aisch 1833

·                Rusam G.: Geschichte des Gotteshauses Kleinweisach; in: Die Heimat 1936/29; S. 1 ff

·                Buchrucker K. Christian Friedrich Buchrucker. Ein Seelsorgerleben; München 1877

·                Müller J.: Altershausen; in: Die Geschichte der Gemeinden

·                Pfarrer eine Nacht im Gefängnis; in: FLZ 24.4.1991

·                Lindner J. H.: Chronik des Schuldieners; in: Kirchenbücher Altershausen 1720-1765;

·                Landkreisbuch Neustadt a. d. Aisch über Altershausen; S.21 f